Susanne Scholl

Geb. am 19.9.1949 in Wien, Journalistin. Susanne Scholl entstammt einer österreichisch-jüdischen Ärztefamilie. Ihre Eltern − beide aus Wien − hatten sich im Exil in London kennengelernt. Sie remigrierten nach Wien im Jahr 1949. Die Großeltern väterlicherseits wie auch mütterlicherseits wurden im Nationalsozialismus ermordet − eine Tatsache, die Susanne Scholl auch in ihrem ersten Roman "Elsas Großväter" (Picus-Verlag 2003) verarbeitete. Das Buch thematisiert die Flucht im Dritten Reich und ist den Großeltern gewidmet. Susanne Scholl, die sich vor allem als Journalistin einen Namen gemacht hat, studierte Slawistik in Rom, wo sie 1972 promovierte. Tätig bei der Zeitung "Le Monde", bevor sie für die Austria Presse Agentur und für Radio Österreich International arbeitete. Der Osteuropa-Experte Paul Lendvai holte sie 1986 in die gerade frisch ins Leben gerufene Osteuroparedaktion des ORF − dies war der Beginn einer langjährigen Tätigkeit für das öffentlich-rechtliche Fernsehen bis zur Pensionierung im Jahre 2009, davon 16 Jahre als Korrespondentin des ORF in Moskau. Seit 2009 arbeitet sie als freie Journalistin u.a. für die Zeitschrift "News" und „Salzburger Nachrichten“. 4 ihrer Sachbücher widmen sich ihrem Spezialgebiet Russland und analysieren die Geschichte des Landes, den Alltag der Menschen, insbesondere Missstände, Probleme und Konflikte. Kritik übt Scholl durchaus auch an von ihr diagnostizierten Missständen im Heimatland Österreich: Das Schicksal von Flüchtlingen und Asylbewerbern hierzulande ist Thema des Buches "Allein zu Hause" (2011). Das Buch will Anklage gegen die Xenophobie und das Vorurteil erheben und ruft zu mehr Solidarität und einer Politik auf, die der Menschenfeindlichkeit keinen Platz einräumt. Zivilcourage, Demokratie und Menschenrechte, insbesondere die Meinungs- und Pressefreiheit sind seit jeher Anliegen der Schriftstellerin, die seit Jahrzehnten gegen Stereotypisierung, Faschismus und Rassismus anschreibt, dabei unterschiedlichste Kanäle nutzt und mitunter auch ungewöhnliche Wege beschreitet. 2017 gründet sie die „Omas gegen Rechts“.

 
 

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