Christoph Schönborn

Christoph Schönborn (* 22. Jänner 1945 in Skalken bei Leitmeritz, Sudetenland) ist seit 1995 Erzbischof von Wien und seit 1998 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Schönborn entstammt einer adeligen Familie, die wie so viele Deutschsprechende die damalige Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen musste. Schönborn wuchs in Schruns im Vorarlberger Montafon auf. Nach der Matura trat Schönborn 1963 in den Dominikanerorden in Warburg (Westfalen) ein und studierte Theologie und Philosophie. 1970 wurde er in Wien durch Erzbischof Franz König zum Priester geweiht. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof. Im September 1995 folgte er Hans Hermann Groër als Erzbischof von Wien nach. Als Kardinal war Schönborn sowohl Teilnehmer am Konklave 2005, in dem Josef Kardinal Ratzinger zum Papst (Benedikt XVI.) gewählt wurde als auch am Konklave 2013, in dem der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst (Franziskus) gewählt wurde. Schönborn hat sich immer wieder für Frieden ausgesprochen, etwa in Syrien und vor Ort in Sarajewo. Die Ökumene ist ihm ein Anliegen, ebenso der Dialog mit Vertretern des Judentums und des Islam. Für Christoph Schönborn ist die EU v.a. ein großes Friedensprojekt, das er durch die aufkommenden nationalistischen Tendenzen in vielen Staaten gefährdet sieht. “Beschämend” nannte es Schönborn in einem Interview mit dem KURIER, dass es in der wichtigen Frage des Umgangs mit Flüchtlingen keinen Konsens gibt. Hier vermisse er eine gemeinsame europäische Lösung.

 
 

Mein Testimonial für Fluchtstein 1

Eine der prägendsten Erfahrungen war für mich die Ankunft in Schruns am Karfreitag des Jahres 1951. Nach der Vertreibung aus unserer tschechischen Heimat und Jahren der Flucht, in denen wir immer bei Verwandten irgendwo mitgewohnt hatten, betraten wir nun die Wohnung in Schruns und meine Mutter sagte diesen Satz, der mir immer in Erinnerung bleiben wird: „Jetzt haben wir eine eigene Wohnung“. Schruns verbinde ich bis heute mit „Heimat“. Dafür bin ich sehr dankbar. Mehr als 68 Millionen Menschen weltweit sind heute auf der Flucht. Die Gründe und die Situation der Menschen, die ihre Heimat verlassen, haben sich geändert. Doch brauchen diese Menschen heute unsere Solidarität und unsere tatkräftige Unterstützung. Das gemeinsame Engagement für den Frieden ist unverzichtbarer denn je. Ich danke Alpine Peace Crossing für viele wertvolle Initiativen. Frieden und Versöhnung zu stiften und sich für Menschen in Not einzusetzen, ist auch ein zentraler Auftrag Jesu Christi. Das Evangelium ist eine große Friedensbotschaft. So wünsche ich mir, dass wir alle noch mehr zu „Handwerkern“ des Friedens werden und dass Menschen auf der Flucht Heimat finden können.

 
 

Briefe an Christoph Schönborn

 
 

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