Leon Zelman

Leon Zelman (*12. Juni 1928 in Szcekoci in Polen, + 11. Juli 2007 in Wien) war ein österreichisch-polnischer Publizist. Er gründete und leitete das Jewish Welcome Service Vienna. Zelman verlor durch die Nazi-Verfolgung seine Eltern und seinen Bruder. Er selbst überlebte die KZs Auschwitz und Ebensee, eine Außenstelle des KZs Mauthausen. wo er am 6. Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde. Leon Zelman emigrierte nicht, sondern übersiedelte 1946 nach Wien, wo er 1949 die Matura ablegte und anschließend Zeitungswissenschaften (Publizistik) studierte. Beruflich war Zelman anschließend beim Österreichischen Verkehrsbüro (ÖVB) Experte für Reisen von Österreich nach Israel, bemerkte aber auch bei Israelis, die bis zur NS-Zeit in Wien gelebt hatten, zunehmendes Interesse an ihrer einstigen Heimatstadt. Viele von ihnen waren nicht wohlhabend genug, eine Reise nach Wien selbst finanzieren zu können. Zelman hatte daher die Idee, Wien könnte seinen ehemaligen Bürgern dabei helfen, sich mit der Stadt ihrer Vertreibung zu versöhnen. Gemeinsam mit den Wiener Stadtpolitikern Leopold Gratz und Heinz Nittel schuf er 1980 / 1981 den Jewish Welcome Service Vienna (JWS). Das Verkehrsbüro war in den Verein eingebunden und stellte dem JWS einen Teil von Zelmans Arbeitszeit, ein Büro und einen Infoschalter gratis zur Verfügung. Zelman wurde ein gefragter Interviewpartner zu Fragen des jüdischen Lebens in Wien. Der Falter-Chefredakteur Armin Thurnherr schrieb ein Buch über Zelmans Leben, das unter dem Titel „After Survival“ auch in Englisch erschien. Leon Zelman starb am 11. Juli 2007 im Spital der Barmherzigen Brüder. Er wurde in der neuen Israelitischen Abteilung des Zentralfriedhofes in Wien bestattet.

 
 

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